Was macht ein Anschlag mit einer Stadt?

Handlungsoptionen aus der Perspektive zivilgesellschaftlicher Träger in Magdeburg

Von Team RADIS (Violence Prevention Network)

Am 20. Dezember 2024 ereignete sich in der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt ein Anschlag, bei dem sechs Menschen getötet und über dreihundert zum Teil schwer verletzt wurden. Die Hinterbliebenen und Verletzten sowie viele Augenzeug*innen sind immer noch auf medizinische Betreuung und psychologische Unterstützung angewiesen. Die Betroffenheit in der Stadt ist nach wie vor sehr groß.

Dieser Blogbeitrag untersucht, wie eine innerstädtische Kooperation zwischen verschiedenen Akteur*innen aufgebaut werden kann, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt nach einem Anschlag zu stärken. Der Beitrag analysiert die Ereignisse in Magdeburg vor dem Hintergrund antimuslimischer und antimigrantischer Reaktionen nach dem Anschlag. Bei der multifaktoriellen Motivlage des Täters wurden sowohl islamfeindliche Motivationen als auch Muster rechtsextremen Denkens festgestellt. Zudem fühlte er sich von einer subjektiv-wahrgenommenen Diskriminierung seiner Person betroffen und es gab Hinweise auf psychische Auffälligkeiten.[1] Dennoch wurde der Anschlag in den Sozialen Medien zunächst fälschlicherweise als islamistisch eingestuft. Diese Behauptung wiederholte Alice Weidel in ihrer Rede am 23. Dezember 2024 auf dem Magdeburger Domplatz[2], obwohl dieser Verdacht kurz nach der Tat bereits ausgeräumt wurde[3].

Reaktionen vor Ort und Anstieg rassistischer Gewalt

Unmittelbar nach dem Anschlag wurde Raum für Betroffenheit geschaffen, indem Gottesdienste abgehalten und Kerzen, Blumen sowie Kuscheltiere am Tatort und vor dem Dom abgelegt wurden. Die gemeinsame Trauer führte die Menschen der Stadt zusammen.

Betroffenheit kann dabei alle erdenklichen Gefühle und Emotionen auslösen. Es sind Trauer, Angst, Ohnmacht und Wut, die aufkommen und einen wichtigen Aspekt der Verarbeitung des Ereignisses bilden. Problematisch wird es, wenn die Wut auf den Täter in Hass umschlägt und sich gegen alle Menschen richtet, die ähnliche äußerliche Merkmale aufweisen, vermeintlich aus derselben Region stammen oder ähnlich klingende Namen tragen wie der Täter. Zwei Tage nach dem Anschlag gingen Menschen auf die Straße, um pauschal Abschiebungen zu fordern. Die polarisierende Aussage „Einwanderung tötet!“[4] der AfD Sachsen-Anhalt sollte in diesem Kontext einen Vorwand bieten, um Übergriffe auf Migrant*innen oder als solche gelesenen Personen zu rechtfertigen. Mit einem solchen Narrativ wurden in der Folge sämtliche Migrant*innen einem Generalverdacht ausgesetzt. Es war eine zumindest fahrlässige Reaktion auf einen Anschlag, die die Gesellschaft in einer vulnerablen Situation anstachelt und spaltet. Zudem wurden Migrant*innen hierbei nicht als Teil der Gesellschaft betrachtet bzw. ihre Zugehörigkeit wurde ihnen von vornherein abgesprochen.

In den darauffolgenden Tagen und Wochen nach der Tat häuften sich Berichte über Angriffe gegen als Migrant*innen gelesene Personen in der Stadt. Drei Tage nach dem Anschlag veröffentlichte das Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (LAMSA) e. V. als Reaktion auf diese Übergriffe eine Stellungnahme, in der migrantischen Personen geraten wurde, sich abends aus Selbstschutz nicht alleine in der Stadt zu bewegen.[5] Vor dem Jahreswechsel warnte die städtische Integrationsbeauftragte in einer Pressemitteilung vor der Zunahme rassistischer Gewalt und verurteilte die rechtsextreme Instrumentalisierung des Attentats.[6] Viele der Angriffe wurden in den Medien dokumentiert, was den Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt e. V. im März 2025 zu einer Pressemitteilung veranlasste. Diese enthielt Aussagen verschiedener zivilgesellschaftlicher Organisationen in der Stadt, die den wachsenden Rassismus verurteilten und für ein solidarisches Miteinander plädierten.[7] Zusätzlich stattete LAMSA e. V. zur selben Zeit Migrant*innenorganisationen mit sog. Alarmsignalen aus, damit Migrant*innen ein Tool bei tätlichen Übergriffen zur Hand haben.[8] Diese Entwicklung zeigt, dass die Bedrohungslage für Migrant*innen in der Stadt auch mehrere Monate nach dem Amoklauf akut geblieben ist. Wie gehen die zivilgesellschaftlichen Organisationen mit dieser Herausforderung um? In welcher Form erhalten sie von staatlicher Seite Unterstützung und welche neuen Kooperationen konnten geschlossen werden?

Erste Strategien zum Umgang mit den gestiegenen Gewaltvorfällen 

Diesen Fragen ging ein Podcast mit Gesprächspartner*innen von LAMSA e. V., dem Syrisch-Deutschen Kulturverein e. V. und der Mobilen Opferberatung des Miteinander e. V. nach.[9] Sie berichteten, dass sich viele Migrant*innen in der Stadt nicht mehr willkommen fühlen und sich einem Generalverdacht ausgesetzt sehen. Dabei könne eine ganze Community nicht in Haftung genommen werden, während ihre Angehörigen zum Anschlagszeitpunkt als Bürger*innen der Stadt selbst betroffen und besorgt waren, ob Familie, Freund*innen und Bekannte in Sicherheit sind. Die Interviewten betonten, dass Alltagsrassismus vorher schon existiert habe und u. a. auf parlamentarischer Ebene durch die AfD normalisiert werde. Allerdings sei nach dem Anschlag eine neue Dimension der Gewalt erreicht worden. Dies habe zur Folge, dass viele Migrant*innen aufgrund mangelnder Sicherheit darüber nachdenken, die Stadt zu verlassen, sobald es ihnen möglich ist.

Dennoch würden in Magdeburg starke Netzwerkstrukturen vorherrschen, durch die sich Betroffene empowert fühlen und einen Rückhalt durch die oben genannten Organisationen erfahren. Dies führe dazu, dass von Rassismus Betroffene nicht immer schweigen, sondern mit ihren Erfahrungen mitunter auch an die Öffentlichkeit gehen. Die Aufmerksamkeit müsse dabei weiterhin auf diese Fälle gerichtet werden. Personen, die beklagen, dass dadurch die Stadt in Verruf komme, sollten sich umso mehr die Frage stellen, was getan werden muss, damit die Gesellschaft zusammenhält, äußerten sich die Expert*innen.

Migrant*innenorganisationen und Kulturvereine trügen maßgeblich dazu bei, dass die unterschiedlichen Communitys spüren, dass sie nicht allein sind. Es brauche aber mehr Ressourcen und politische Unterstützung. Es habe nach dem Anschlag eine starke Communityarbeit gegeben, in der Vereine und Beratungsstellen sich untereinander vernetzen und Fälle bspw. an die Beratungsstelle Alltagsrassismus entknoten vermitteln konnten, um gezielter unterstützen zu können. Vieles geschehe nur durch das Engagement einzelner Personen und es gäbe keine etablierten Strukturen. Um solche nachhaltigen Strukturen zu entwickeln und zur Besserung der Situation beizutragen, bedürfe es zivilgesellschaftlichen Handelns, indem Fälle bekanntgemacht würden. So entstehe Handlungsdruck bei den regierenden Politiker*innen, die durch Förderung solcher Maßnahmen einen fundamentalen Beitrag leisten könnten. Zudem sei eine klare Haltung und Kommunikation der Landesregierung notwendig. Die Interviewten bemängelten, dass eine gemeinsame Stellungname zur Verurteilung der rassistischen Übergriffe in Magdeburg von Politiker*innen aller demokratischen Parteien der Stadt erst zwei Wochen nach dem Anschlag veröffentlicht worden sei, die zudem nicht öffentlichkeitswirksam gewesen sei.

Fazit des Podcasts war es, dass Rassismus verheerend für den Zusammenhalt einer Gesellschaft sei. Die Förderung des interkulturellen Dialogs und des Austauschs zur Bekämpfung von Vorurteilen, Rassismus und Hass werde als ein zentraler Weg betrachtet, der die Stadt gemeinsam voranbringe.

Von Manchester, Hanau und Dresden lernen?

Nach dem Anschlag im Jahr 2017 auf ein Pop-Konzert in Manchester, bei dem ein Islamist mit einer Bombe 22 Menschen getötet und über 800 verletzt hat, kam es in der Folge zu einem enormen Anstieg von Hasskriminalität gegenüber den muslimischen und migrantischen Communitys in der Stadt.

Ein ausgearbeiteter 10-Punkte-Plan im Rahmen eines Projekts[10] bestehend aus Stadtrat und verschiedenen organisations- und kulturübergreifenden Trägern konnte nach dem Anschlag aktiviert werden, um den Zusammenhalt in der Stadt zu stärken und weiteren extremistischen Instrumentalisierungen vorzubeugen.[11] Diese Grundlage wurde geschaffen, indem die Anliegen und Herausforderungen der Communitys in der Stadt im Rahmen des Projekts identifiziert und verstanden wurden und indem man die Zivilgesellschaft auf zukünftige Herausforderungen und Debatten vorbereitet hatte.

Bei dem rechtsterroristischen Anschlag in Hanau im Jahr 2020 tötete ein Rechtsextremist zehn Menschen. Im Zuge der Verarbeitung dieses Anschlags wurden aus dem kommunalen Blickwinkel zehn Thesen formuliert, wie eine Kommune nach Anschlägen handeln könnte, die als Handlungsempfehlung für betroffenen Communitys zu lesen sind, so Robert Erkan in einem Beitrag aus dem Jahr 2025.[12] In dieser Handlungsempfehlung wird die Verantwortung bei der Kommune gesehen, für eine intakte personelle und technische Ausstattung bei Verwaltung und Polizei zu sorgen. Dies ist die Grundbedingung für eine funktionsfähige Kommunikation, um schnell handlungsfähig zu sein und nötige Maßnahmen zu erkennen und zu ergreifen. Versäumnisse könnten zu Verlangsamung und Ineffizienz führen. Erkan empfiehlt die sofortige Einrichtung eines Krisenstabs aus Vertreter*innen der Stadtverwaltung, der Polizei, der Feuerwehr, der psychosozialen Versorgung und zivilgesellschaftlicher Organisationen. Dieser Krisenstab koordiniert die ersten Hilfsmaßnahmen und sorgt für eine schnelle und effiziente Reaktion auf die akuten Bedürfnisse der Betroffenen.

Als zweiten Schritt sieht er es als entscheidend an, Anlaufstellen für Opfer, Angehörige und Zeug*innen des Anschlags bereitzustellen. Diese Stellen bieten dann psychologische Unterstützung, rechtliche Beratung und Informationen über weitere Hilfsangebote an. Dabei sollte auf kulturelle Sensibilität und Mehrsprachigkeit geachtet werden, um allen Betroffenen gerecht zu werden. Mit solchen etablierten Strukturen könnte ein aktiver Opferschutz installiert werden, der in Akutsituationen koordiniert auf Betroffene zugeht, wie dies bspw. in Berlin gesetzlich verankert ist.

Zudem fordert Erkan transparente und zeitnahe Kommunikation, um Fehlinformationen entgegenzuwirken, die Förderung von Solidarität und Zusammenhalt durch die kurzfristige Einrichtung von Gedenkveranstaltungen und öffentlichen Dialogmöglichkeiten und die langfristige Aufarbeitung des Geschehen, z. B. durch die Einrichtung von Gedenkstätten, die Durchführung von Bildungsprojekten und die Förderung von Initiativen zur Prävention von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Extremismus. Die Kommune sollte sicherstellen, dass auch die rechtliche Aufarbeitung als Wiederherstellung des allgemeinen Gerechtigkeitsempfindens konsequent weiterverfolgt wird. Dazu gehört die Unterstützung der Strafverfolgungsbehörden, die Bereitstellung von Informationen für die Öffentlichkeit und die Zusammenarbeit mit Opfervertretungen.

Nach der Bewältigung der akuten Krise sollte die Kommune den gesamten Prozess evaluieren, empfiehlt Erkan weiter. Dies ermöglicht es, Stärken und Schwächen zu identifizieren und Maßnahmen für zukünftige Krisen zu entwickeln. Auch die Ergebnisse der Evaluation sollten transparent kommuniziert und in die Weiterentwicklung der kommunalen Krisenmanagementstrategien einbezogen werden.

Die Zusammenarbeit zwischen den Akteur*innen spielt eine zentrale Rolle, so die Erfahrungen aus Hanau. Erkan sieht es in der Verantwortung der Kommune, die zivilgesellschaftlichen Akteur*innen durch finanzielle Mittel, Logistik und Anerkennung ihrer Arbeit zu stärken. Dies ermöglicht eine nachhaltige und effektive Unterstützung der betroffenen Gemeinschaften. Zugleich betont er die Notwendigkeit der Sensibilisierung von Verwaltung und Polizei für die Kurzzeit- und Langzeiteffekte von Gewalt innerhalb von Communitys.

Die Kommunen können auch den Austausch mit anderen Städten und überregionalen Organisationen suchen, um von deren Erfahrungen zu lernen und bewährte Praktiken zu übernehmen. Dies kann durch Netzwerktreffen, gemeinsame Projekte oder die Teilnahme an überregionalen Initiativen geschehen.

Ein ähnliches Vorgehen ist beim vertrauensvollen Dialog in Sachsen zu erkennen, wo die Koordinierungs- und Beratungsstelle Radikalisierungsprävention (KORA) neben Beratungstätigkeiten die Strukturstärkung fokussiert. Hier werden Gespräche zum Thema Sicherheit mit allen relevanten kommunalen und zivilgesellschaftlichen Akteur*innen und der Polizei geführt, Netzwerke erweitert und Vertrauen gestärkt. Aber auch hier fehlt es derzeit an Regelstrukturen, die eine solche Zusammenarbeit langfristig finanziell und ressourcentechnisch absichert.

Fazit und Ausblick

Abschließend lässt sich sagen, dass auf eine Krise Anpassungen bzw. Weiterentwicklungen von Infrastruktur- und Regelstrukturen folgen muss. Kommunen tragen zwar eine zentrale Verantwortung für die Sicherheit und den gesellschaftlichen Zusammenhalt ihrer Bürger*innen. Zugleich können aber auch andere Akteur*innen eine entscheidende Rolle spielen, um in Krisensituationen für eine resiliente und deeskalierende Antwort zu sorgen.

Nach einem Anschlag ist es entscheidend, dass feste Krisenstrukturen bestehen, wie etwa ein klar definierter Krisenstab und ein*e kommunale*r Opferbeauftragte*r, der*die als direkte Ansprechperson für Betroffene fungiert. Die Erfahrung zeigt: Die diffuse Gefahr durch Einzeltäter*innen als Verantwortliche für Massenmorde machen die Notwendigkeit eines antizipativen Risikomanagements deutlich. Kommunen sollten kontinuierlich Krisen- und Präventionsübungen durchführen, bei denen Verwaltung, Polizei und zivilgesellschaftliche Organisationen gemeinsam Krisen-Szenarien und deren langfristiges Management durchspielen. Darüber hinaus ist die Förderung von Integrations- und Dialogprojekten innerhalb der städtischen Gemeinschaft unerlässlich, um Vertrauen aufzubauen und langfristig ein solidarisches Zusammenleben zu stärken.

Zivilgesellschaftliche Akteur*innen sind oft die ersten, die die unmittelbaren Auswirkungen eines Anschlags auf ihre Communitys wahrnehmen. Sie sollten daher starke Netzwerkstrukturen entwickeln, die sowohl Rückhalt für Betroffene bieten als auch die Sichtbarkeit von Vorfällen erhöhen. Peer-to-Peer-Formate, Beratungsangebote und Erfahrungsaustausche stärken die Resilienz der Communitys und ermöglichen, Wissen und Strategien direkt weiterzugeben. Die Dokumentation von Vorfällen ist ein wichtiges Mittel, um politischem Handlungsdruck mehr Gewicht zu verleihen, während Kooperationen zwischen unterschiedlichen Organisationen helfen, isolierte Gruppen zu erreichen und zu stärken.

Auf Landesebene ist die Bereitstellung von Ressourcen für Evaluation, Monitoring und Community-Arbeit entscheidend. Landespräventionsprogramme sollten die Zivilgesellschaft durch methodische Beratung, Trainings und wissenschaftliche Begleitung unterstützen, um die Qualität der Arbeit nachhaltig zu sichern. Außerdem ist es notwendig, zentrale Meldestellen für Hasskriminalitäts- und Extremismusvorfälle einzurichten und regelmäßige Netzwerktreffen zwischen Kommunen, Polizei und NGOs zu organisieren, um die Krisenvorsorge zu stärken und Erfahrungen auszutauschen.

Die Bundesebene sollte langfristige Finanzierungsmöglichkeiten sicherstellen, um die Kontinuität der Präventionsarbeit auf allen Ebenen zu gewährleisten. Bundeseinheitliche Leitlinien für das Krisenmanagement nach Anschlägen sowie der systematische Austausch von Best-Practice-Beispielen zwischen Bundesländern können dazu beitragen, dass erfolgreiche Strategien gebündelt und verbreitet werden, ohne die sehr begrenzten Kapazitäten der kommunalen Strukturen zu überlasten. Dabei ist es besonders wichtig, dass Erfahrungswissen aus der kommunalen Praxis direkt in politische Entscheidungen einfließt, um passgenaue Maßnahmen zu entwickeln.

Für eine effektive Präventions- und Krisenstrategie ist die enge Verzahnung all dieser Ebenen unerlässlich. Kommunikation und Kooperation zwischen Bundesebene, Ländern, Kommunen und zivilgesellschaftlichen Organisationen müssen kontinuierlich stattfinden. Gemeinsame Strategien zur Prävention von Hasskriminalität und Extremismus schaffen eine abgestimmte Vorgehensweise, während Feedback- und Lernschleifen sicherstellen, dass Erfahrungen aus der Praxis direkt in politische und operative Entscheidungen zurückfließen. Nur durch diese enge Abstimmung können Maßnahmen nachhaltig wirken und die Resilienz von Gesellschaften gegenüber Hass, Gewalt und Polarisierung gestärkt werden.

WebTalk-Reihe im Dezember 2025: „Getroffene Orte – Lokale Strategien im Umgang mit islamistischer und rassistischer Gewalt“

Der Umgang mit den Auswirkungen extremistisch motivierter Anschläge stellt Städte und Kommunen vor komplexe Herausforderungen, die weit über reine Sicherheitsfragen hinausgehen. Es geht um die Wiederherstellung des gesellschaftlichen Zusammenhalts, das Vertrauen der Bürger*innen in die demokratischen Institutionen und die Förderung einer inklusiven, solidarischen Gemeinschaft. Um Lösungen zu finden, die über kurzfristige Reaktionen hinausgehen, ist der Austausch von relevanten Akteur*innen von entscheidender Bedeutung. Genau aus diesem Grund lohnt sich die Teilnahme an der kommenden Webtalk-Reihe, in der unter anderem innovative Ansätze und bewährte Konzepte diskutiert werden, die Städten und Kommunen helfen können, resilienter zu werden und langfristig zu einer starken, geeinten Gesellschaft beizutragen. Die einzelnen Termine sowie Anmeldungen sind unter diesem Link zu finden: https://www.radis-forschung.de/forschung/veranstaltungen/webtalkreihe-30.

Nächste Termine

  • 02.12.2025, 16:00 Uhr – Am Tag danach. Erfahrungen des Opferbeauftragten nach dem Anschlag in Hanau
  • 16.12.2025, 16:00 Uhr – Nach dem Anschlag in Magdeburg – Resonanzstraftaten und migrantische Perspektiven

 Weitere Termine folgen.

Zum Projekt:

RADIS – Forschung zu den gesellschaftlichen Ursachen und Wirkungen des radikalen Islam in Deutschland und Europa

In der BMBF-Förderbekanntmachung „Gesellschaftliche Ursachen und Wirkungen des radikalen Islam in Deutschland und Europa“ forschen zwölf Forschungsprojekte zu den vielen Facetten des Phänomenbereichs radikaler Islam: Welche Gründe lassen sich für das Erstarken islamistischer Tendenzen im deutschsprachigen und europäischen Raum identifizieren? Wie wirken islamistische Strömungen auf bestimmte gesellschaftliche Gruppen oder die Gesellschaft als Ganzes? Und welche Schlüsse können aus diesen Erkenntnissen für die Arbeit der Präventionspraxis, Politik und Verwaltung, Zivilgesellschaft, Sicherheitsbehörden und Medien gewonnen werden? Diesen und weiteren Fragen gehen Forschende vieler verschiedener Disziplinen aus unterschiedlichsten theoretischen und methodischen Blickwinkeln im Zeitraum von 2020 bis 2025 nach.


[1] MDR Sachsen-Anhalt (2025): „Attentat in Magdeburg: Was über den Täter Taleb A. bekannt ist“: https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/magdeburg/magdeburg/faq-anschlag-weihnachtsmarkt-mutmasslicher-taeter-hintergrund-146.html#sprung5 (letzter Zugriff: 27.10.2025).

[2] :newstime (23.12.2024): „Nach Anschlag in Magdeburg: Alice Weidel äußerst sich auf AfD-Kundgebung“, (Minute 41:10): https://www.youtube.com/watch?v=L0Rlv9GwKzI (letzter Zugriff: 27.10.2025).

[3] tagesschau.de (21.12.2024): „Das wissen wir über Taleb A.“: https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/attentaeter-magdeburg-100.html (letzter Zugriff: 27.10.2025).

[4] Blauer Reiter, Winter 2024/2025, S. 11: https://blauer-aufbruch.de/# (letzter Zugriff: 27.10.2025).

[5] LAMSA e. V. (2025) „Rassistische Aggressionen in Magdeburg: LAMSA warnt und bietet Betroffenen Hilfe an“: https://www.lamsa.de/lamsa-warnt/ (letzter Zugriff: 27.10.2025).

[6] Landesregierung Sachsen-Anhalt (30.12.2024): „Integrationsbeauftragte Möbbeck warnt vor rassistischer Gewalt“, Pressemitteilungen der Landesregierung: https://www.sachsen-anhalt.de/lj/politik-und-verwaltung/service/politik-aktuell/pressemitteilungen?tx_tsarssinclude_pi1%5Baction%5D=single&tx_tsarssinclude_pi1%5Bcontroller%5D=Base&tx_tsarssinclude_pi1%5Buid%5D=538580&cHash=0840d4703b38811be46fdaf568aecfb5 (letzter Zugriff am 27.10.2025).

[7] Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt e. V. (18.03.2025): „Hass und Gewalt gegen Migrant*innen verurteilt – Zivilgesellschaft für solidarisches Miteinander“, Pressemitteilung: https://www.fluechtlingsrat-lsa.de/2025/03/pressemitteilung-hass-und-gewalt-gegen-migrantinnen-verurteilt-zivilgesellschaft-fuer-solidarisches-miteinander/ (letzter Zugriff 27.10.2025).

[8] MDR Sachsen-Anhalt heute (28.03.2025): „Taschenalarm soll Migranten bei Übergriffen helfen: https://www.mdr.de/video/mdr-videos/c/video-911648.html (letzter Zugriff am 27.10.2025).

[9] Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt e. V. (VBRG (03.04.2025): „Eskalation rassistischer Gewalt in Magdeburg“, Podcast: https://verband-brg.de/folge-55-eskalation-rassistischer-gewalt-in-magdeburg/ (letzter Zugriff am 27.10.2025).

[10] Manchester Community Safety Partnership (2019): “Manchester’s RADEQUAL Campaign”: https://www.manchester.gov.uk/makingmcrsafer/info/6/work/6/radequal-rethinking-radicalisation-programme (letzter Zugriff am 27.10.2025).

[11] Radicalisation Awareness Network (RAN) (03/2019): “Crisis response: Lessons from the Manchester Arena bombing of 2017”: https://home-affairs.ec.europa.eu/system/files/2019-07/ran_study_visit_crisis_response_manchester_21-22_03_2019_en.pdf (letzter Zugriff am 27.10.2025).

[12] Erkan, Robert (2025): Die ersten Tage nach dem Anschlag von Hanau – Was Kommunen machen können. In: Becker, Reiner/Damat, Gamze/Georg, Eva et al. (Hg.): Lessons learnt? Die rechtsterroristischen  Anschläge von Halle und Hanau. Bewältigung und Aufarbeitung durch Zivilgesellschaft und Politik, Pädagogik und Beratung. Wochenschau Verlag Frankfurt a. M., S. 271-182.