Von Burcu Başdinkçi und Marc Steinau (Mitarbeit) | Interventionen – Zeitschrift für Verantwortungspädagogik | Ausgabe 16/2021
Einleitung
Soziale Medien spielen in den Lebensrealitäten und der Meinungsbildung junger Menschen eine fundamentale Rolle. Gerade in Bezug auf das Bedürfnis nach Identitätsbildung, Orientierung und Austausch (Jekta 2020) und den damit zusammenhängenden tiefgreifenden
Veränderungen und (Selbstfindungs-) Prozessen der kognitiven Neuorientierung, die die Adoleszenzphase mit sich bringt, ist die digitale Informationssuche in Sozialen Medien für junge Menschen essentiell. Bei der inhaltlichen Aufarbeitung damit zusammenhängender Fragen greifen extremistische Akteur*innen oftmals lebensweltliche und gesellschaftliche Fragestellungen online auf, bieten simplifizierende Antworten und sind somit durch ihre Komplexitätsreduzierung besonders für junge Menschen attraktiv, die sich diese vermeintlich religiöse und/oder kulturelle Hegemonie zu eigen machen. Hier ist die Erarbeitung und Verbreitung von Gegen- und alternativen Narrativen essentiell, um Verschwörungsmythen, Antisemitismus, gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, Gewalt, Demokratiefeindlichkeit, problematischen Auslegungen sowie religiöser Angstpädagogik positive Inhalte entgegenzusetzen und somit nachhaltig zur Prävention von Radikalisierungsprozessen beizutragen.
Der vorliegende Bericht möchte eine erste kurze Einführung in ausgewählte Online-Präventionsansätze in Bezug auf Gegen- und alternative Narrative geben und Herausforderungen und Möglichkeiten spezifischer Bereiche der Online-Prävention auf Basis von Erfahrungswerten des Online-Projekts Islam-ist betrachten und daraus Handlungsempfehlungen für Online-Praktiker*innen ableiten. Ebenso soll die Bedeutung des Online-Bereichs für eine erfolgreiche Prävention von Radikalisierungsprozessen für Offline-Prak
tiker*innen und die Wissenschaft herausgestellt werden.
Online-Prävention – Definition, Begriffe, Kritik
In der Prävention von Radikalisierung existieren verschiedene Ansätze, die an unterschiedlichen Phasen von Radikalisierungsprozessen bzw. im Vorfeld deren möglicher Entstehung ansetzen. Insgesamt unterscheiden sich die verschiedenen Ansätze meist bezüglich ihrer jeweiligen Fokussierung auf bestimmte Inhalte, Zielgruppen und angestrebte Resultate
und, grob gesagt, entlang der bekannten Linien von Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention. Während primäre Prävention im Vorfeld potentieller Problemlagen ansetzt, geht es bei sekundärer Prävention um ein gezieltes Eingreifen bei bereits auftretenden Herausforderungen. Tertiäre Prävention tritt darüber hinaus intervenierend bei einer vollständig ausgeprägten Radikalisierung ein (Greuel 2020).
Obwohl Soziale Medien bei der Verbreitung demokratiefeindlicher und extremistischer Propaganda und Rekrutierung eine herausragende Rolle spielen und dem – nach Inhalte heutzutage vor allem über Online-Angebote vermittelt werden (Matt 2020: S. 359), existieren hier aktuell noch verhältnismäßig wenige Präventionsangebote,1 welche (problematischen) Online-Inhalten präventiv mit multiperspektivischen Angeboten begegnen. Eine Ursache hier-
für ist der (sicherheitspolitische) Fokus auf vorrangig dschihadistisch geprägte Online-Inhalte und die angestrebte Löschung solcher Inhalte. Im Kontrast hierzu wurde auf die tatsächlichen Herausforderungen und Fragen der Adoleszenzphase, die mögliche Radikalisierungsprozesse erleichtern und ermöglichen können und die online aktiv von extremistischen Akteur*innen besetzt werden, in der Vergangenheit meist nicht tiefer eingegangen. Für eine erfolgreiche Online-Prävention von Radikalisierung ist dies jedoch essentiell. Besonders hybride Kanäle2 demokratiefeindlicher Akteur*innen bieten im Kontrast dazu vor allem die Thematisierung
jugendaffiner Inhalte und Fragestellungen, deren Beantwortung für junge Menschen herausfordernd sein können (Nordbruch 2018: S.2).
Gegennarrative und alternative Narrative
Gegennarrative zielen darauf ab, die Legitimität und Integrität extremistischer Inhalte in Frage zu stellen und diese zu demystifizieren (Qasem 2020: S.1). Hier soll vor allem die Attraktivität des ideologischen Unterbaus propagandistischer Inhalte in Bezug auf ihre Zielgruppe gemindert werden. Darüber hinaus können mögliche negative Verhaltensweisen und Muster extremistischer Akteur*innen thematisiert und aufgezeigt werden, um deren Integrität in Bezug auf die jeweilige Ideologie nachhaltig in Frage zu stellen (Ramalingam: 2014). Gegennarrative sollen demnach vor allem die zivilgesellschaftliche Resilienz gegenüber menschenfeindlichen Ideologien mittels inhaltsbezogener Reaktionen und Gegenangebote stärken. Diese bleiben in ihrer Ausrichtung und ihrem inhaltlichen Bezug jedoch häufig zu unspezifisch und tragen so in Teilen vielmehr zu einer weiteren Stigmatisierung ihrer Zielgruppe, denjenigen Menschen, die auch im Visier der Extremist*innen stehen, bei. Dies ist damit zu begründen, dass Gegennarrative häufig von einer stereotypisierten Gefahr ausgehen und sich unter Umständen auf eine unkonkrete Vorstellung von religiös begründetem Extremismus und Ideologie fokussieren. Außerdem gehen Gegennarrative oft davon aus, dass diese Ideologie anschlussfähig ist und Interesse unter jungen Muslim*innen im Allgemeinen hervorruft. Besonders Gegennarrative aus sicherheitsbehördlicher Perspektive können Muslim*innen damit unter einen Generalverdacht stellen (Qasem 2020: S. 3). Auch stellt sich bei
Gegennarrativen die Frage der Glaubwürdigkeit und der Vertrauenswürdigkeit der Absender*innen innerhalb der angesprochenen Zielgruppe. Entsprechend sind Gegennarrative mit direktem Bezug zu den jeweils relevanten und angesprochenen Communities – also beispielsweise aus muslimischen Communities stammende Initiator*innen – im Gegensatz zu rein staatlichen Absender*innen weniger mit der Frage der Glaubwürdigkeit und dem entsprechenden Misstrauen konfrontiert (Sold & Gaspar 2019: S. 42). Auch die inhaltlichen und praktischen Erfahrungen im Projekt Islam-ist können diese Annahme der Wirkung und Rezeption von Gegennarrativen untermauern, die von Muslim*innen formuliert werden. Andere Ansichten gehen jedoch davon aus, dass Gegennarrative nur aufgrund dessen, dass sie von muslimischen Initiator*innen ausgehen, nicht auch gleich effektiver sind (Sold & Gaspar ebd.). Die Einbindung betroffener Communities ist auch bei der Generierung alternativer Narrative elementar, die – anders als Gegennarrative – nicht auf bestimmte extremistische Positionen reagieren, sondern darauf abzielen, die (schweigende) Mehrheit der Rezipient*innengruppen proaktiv anzusprechen und zu ermächtigen. Hierzu werden bspw. gemeinsame Werte hervorgehoben und Räume und Möglichkeiten geschaffen, in denen alternative Inhalte und Narrative mit einer breiteren Zielgruppe geteilt und weitergehend besprochen werden können (Ramalingam 2014). Hierbei sind vor allem Ansätze relevant, welche auf aktuelle Ereignisse, Ansichten und verbreitete Vorstellungen der Zielgruppe Bezug nehmen (Russell 2018: S.4) und diese auf Augenhöhe und im Zusammenspiel mit der Rezipient*innengruppe bearbeiten. Das erwünschte Ergebnis dieser Ansätze ist eine gesteigerte Resilienz gegenüber der polarisierenden Thematisierung gleicher Inhalte von Seiten extremistischer Akteur*innen.
Islam-ist – Eine kurze Vorstellung

Das von Violence Prevention Network gGmbH umgesetzte Online-Präventionsprojekt Islam-ist3
versteht sich in seiner inhaltlichen Ausrichtung als sehr vielfältig in Bezug auf Strategien, Formate und Inhalte. Außerdem zeichnet es sich durch eine diverse und multiprofessionelle Teamstruktur aus. Dem Projektteam gehören Frauen und Männer muslimischen Glaubens sowie anderer Religions-/Weltanschauungen an, die ihre Expertise aus Pädagogik, Konfliktmanagement, Islamwissenschaft, Content- und Performance-Management sowie Erfahrungen aus muslimischen Lebenswelten einbringen. Auch externe Expertise fließt durch die Zusammenarbeit etwa mit (islamischen) Theolog*innen in Projektinhalte und Prozesse ein. Das Projekt verfolgt zum einen das Ziel, einen inhaltlichen Gegenpol zu Akteur*innen des Phänomenbereichs religiös begründeter Extremismus im Netz anzubieten und zum anderen Jugendliche und junge Erwachsene bei ihrer (auch religionsbezogenen) Meinungsbildung zu unterstützen und sie nachhaltig zu stärken. Auch sollen Rezipient*innen bei der Einnahme von eigenen Positionen unterstützt werden. Dazu bietet Islam-ist mittels Methoden der politischen Bildung und unter Einhaltung der Prinzipien des Beutelsbacher Konsens‘ Informationen zu verschiedenen Islam-bezogenen und (muslimisch)-lebensweltlichen Fragen sowie aktuellen Ereignissen und zudem verschiedene Austausch-/Kommunikationsmöglichkeiten. Hierbei wird auf eine gendersensible Auswahl von Themen und Kooperationspartner*innen Wert gelegt. Zielgruppen des Projekts sind primär Jugendliche und junge Erwachsene, die sich für Islam- und muslimisch-lebensweltlich bezogene Themen interessieren und potenziell Gefahr laufen, Zielgruppe von Radikalisierungs-, Rekrutierungs- oder Anwerbeprozessen extremistischer Akteur*innen zu werden. Allerdings ist hier festzuhalten, dass Menschen, die sich allgemein für die Inhalte „problematischer” Online-Angebote interessieren und/oder ihnen folgen, nicht generell als „radikalisierungsgefährdet“ markiert werden sollten, um Stigmatisierungen zu vermeiden. Darüber hinaus sollen junge Menschen erreicht werden, die sich für „den Islam” und muslimische Lebenswelten – ohne jeglichen Bezug zu „problematischen Inhalten” – generell interessieren.
Stringentes Storytelling vs. Zufallsprinzip
In den vergangenen Jahren nahm die Idee des Storytelling im Kontext der inhaltsbasierten Online-Präventions- und Deradikalisierungsarbeit viel Raum in der Debatte ein. Auch die Erfahrungen im Projekt Islam-ist zeigen, dass eine klar eingegrenzte, narrativ und audiovisuell
stringente Story bzw. Kampagne (inkl. Botschaft) empfehlenswert ist, um Inhalte maßgeschneidert an die (potenzielle) Zielgruppe auszuspielen (vgl. Tuck & Silverman: 2016). Den Überlegungen liegen konkrete Argumente zu Grunde: Zum einen wird angenommen, dass Narrativen eine Schlüsselrolle in modernen Radikalisierungsprozessen zukommt; zum anderen
zählt Online-Storytelling oftmals zum grundlegenden Rekrutierungs-Repertoire von Extremist*innen und es sind, zumindest in Teilen, diese (vermeintlich) eindrucksvollen Storys, die für viele Menschen den ersten Berührungspunkt zu extremistischen Einstellungen und einer
daraus folgenden Radikalisierung darstellen (vgl. Pearson: 2015).
Hinzu kommen klare Vorteile bei der Konzeption, Entwicklung und Umsetzung (vgl. Tuck & Silverman: 2016). Mit Methoden der Formatentwicklung, etwa Design Sprints4 oder Thinking,5 können auf Grundlage sogenannter Personas explizit Handlungsstränge und Storyboards entworfen werden, die sowohl als klare Anleitung als auch zur Eingrenzung für die Umsetzung des zu erstellenden Content dienen. Der Rahmen und Ablauf für ein solches Projekt kann damit klar definiert werden:
• Problem und Zielgruppe identifizieren und definieren
• Narrative erstellen und Protagonist*innen auswählen
• Umfang, Format und Darstellungsformen festlegen
• Inhalte möglichst zielgerichtet distribuieren und bewerben
• Ergebnisse evaluieren und Empfehlungen ableiten
Das möglichst „maßgeschneiderte“ Format kann aber auch Nachteile haben. Solche ausgefeilten, aber doch recht fixierten Projekte bieten in der Regel nicht die Agilität, um kurzfristig auf Trends oder Veränderungen online und im Rezeptionsverhalten der Zielgruppe zu reagieren (vgl. Schlegel 2021). Dies wurde in den vergangenen Jahren exemplarisch am Beispiel von TikTok deutlich, wo sehr agile Akteur*innen schnell Fuß fassen konnten, während andere, die stark auf ein Format und einen Kanal ausgerichtet waren, kurzfristig nicht in der Lage waren, ein schlüssiges Konzept mit exklusiven Angeboten für die Plattform bereitzustellen – weder inhaltlich, noch technisch. Als Beispiel sei hier die Überführung eines Youtube-Formats, bestehend aus fünf Video-Episoden à fünf Minuten im Format 16:9, in ein sinnvolles TikTok-For-
mat von Clips à 15 bis 60 Sekunden angeführt. Dies kann wegen des massiven Aufwands äußerst herausfordernd sein.
Möchte man sich trotz Fokussierung auf eine Plattform oder einen Kanal etwas Flexibilität bewahren, sollte bei der Konzeption und Entwicklung der Inhalte die crossmediale Verwertung stets mitbedacht werden. Steht die Verwertungslogik gleichbedeutend mit dem Inhalt im
Zentrum des Prozesses, kann der Content für eine Vielzahl möglicher Distributionskanäle angepasst werden.
Dabei muss das Format aber nicht in seinem vollen Umfang auf jeder Plattform als quasi-nativer Inhalt verwertbar sein. Denn dies würde den Konzeptions- und Produktionsaufwand deutlich erhöhen. Vielmehr können einzelne, kurze Content-Stücke bei der Konzeption und Produktion perspektivisch mitgedacht werden, die auch auf anderen Plattformen funktionieren können, sodass Querverweise und damit bestenfalls Conversions zum vollständigen Inhalt oder anderen definierten Zielen entstehen.
Islam-ist selbst ist ein Online-Präventionsprojekt, das sich als sehr vielfältig versteht – vielfältig sowohl in Bezug auf die Inhalte, Kanäle, Darstellungs- und Erzählformen als auch die Kooperationspartner*innen. Das Projekt definiert sich somit nicht als maßgeschneidertes Angebot für eine sehr bestimmte, abgrenzbare (potenzielle) Zielgruppe und Plattform,
sondern als breites Angebot für Information und Dialog.
Kommunikation und Dialog
In der Online-Präventionsarbeit bestehen bereits erste Ansätze aufsuchender virtueller Arbeit
(z. B. Online-Streetwork). Zielgruppen sind hierbei vor allem einzelne Nutzer*innen, die sich in Kommentarspalten an Diskussionen beteiligen und rechtsextreme oder religiöse begründete
extremistische Positionen vertreten und verbreiten. Die aufsuchende virtuelle Arbeit setzt hier auf eine offene, persönliche und bedürfnisorientierte Form der Ansprache und versucht, extreme und problematische Meinungen und Haltungen zu konfrontieren und damit bei Individuen eine Irritation und ein Hinterfragen eigener Positionen auszulösen (Nordbruch, 2018: S. 4).
Um einer (potenziellen) Zielgruppe ein Kommunikations- und Dialogangebot bereitzustellen, ist eine breite Aufstellung in Bezug auf die Kommunikationskanäle elementar. Als Kommunikationskanäle können hier Projektwebseiten, Social-Media-Kanäle (z. B. Facebook, Instagram), E-Mail und Messenger Dienste (z. B. Whatsapp, Telegram) dienen.
Islam-ist verfolgt die Strategie, junge Menschen mittels (interaktiver) Beiträge (z. B. Umfragen in Instagram-Stories, Kommentarspalten) zur Kommunikation und Interaktion einzuladen. Daher sind Kommunikation und Dialog stark davon abhängig, wie inhaltliche Beiträge bei der Zielgruppe rezipiert werden, also auch, wie gut sie für eine potenzielle Kommunikation aufbereitet sind (Themen, Ansprache, Design, direkter/indirekter Einbezug der Abonnent*innen, Provokation etc.).
Bei einer funktionierenden Kommunikation spielen verschiedene Faktoren eine Rolle:
• Mehrsprachigkeit des Teams (z. B. Türkisch, Arabisch) ist von Vorteil, aufgrund möglicher sprachlicher Barrieren als auch als Identifikationsmöglichkeit für einen funktionierenden Vertrauensaufbau zur Zielgruppe.
• Die zeitnahe Reaktion auf Anfragen ist elementar. Vor allem bei akuten Fragestellungen ist dies wichtig, damit Nutzer*innen sich nicht an Kanäle mit möglicherweise problematischen Inhalten wenden. Durch vorgegebene Arbeitszeiten (z. B. keine Arbeitszeiten an Wochenenden) ist dies nicht immer möglich.
• Das Projektteam sollte über sehr gute Kenntnisse in Bezug auf islamische Theologie verfügen. Auch sollten (persönliche) Erfahrungen mit muslimischen Glaubenspraxen/Glaubensfragen vorhanden sein. Im Idealfall wird das Team über die enge Vernetzung mit Offline-Praktiker*innen beratend begleitet und kann schnell eine eventuelle Weitervermittlung von
sich (vermeintlich) in Radikalisierungsprozessen befindlichen Personen einleiten.
Monitoring als essenzielle Grundlage
Ein regelmäßiges Monitoring auf diversen Plattformen Sozialer Medien sowie die Einbindung inhaltlicher Expertisen und Ausarbeitungen im Themenfeld sollten unbedingt in die Projektarbeit integriert werden. Nur so kann das Projektteam mit der gebotenen Reaktionsgeschwindigkeit in Bezug auf aktuelle Ereignisse, Themen und Trends in den Sozialen Medien mithalten, indem es Inhalte zielgruppenspezifisch aufbereitet, rechten/rechtsextremen und/oder islamistischen/salafistischen Positionen entgegenwirkt bzw. eigene alternative Beiträge bereitstellt.
Durch das Beobachten und Einschätzen salafistischer, islamistischer sowie hybrider Inhalte, Kanäle und Akteur*innen kann – so der Fall bei Islam-ist – intern eine Art „extreme Online-Bubble“ identifiziert werden, deren Formate, Inhalte und Positionen untersucht und effektiv zur Entwicklung und Aufbereitung präventiver, zielgruppenspezifischer Inhalte genutzt werden können. So können alternative Narrative (z. B. religiöse Deutungsvielfalt) erarbeitet und demokratiefeindliche, polarisierende, verschwörungsideologische und desinformative Inhalte dekonstruiert, demystifiziert und entkräftet werden.
Neben der „extremen Online-Bubble” sollten auch für die Zielgruppe relevante Islam-bezogene Kanäle und Akteur*innen mit hoher Reichweite, die zwar nicht explizit extrem oder extremistisch sind, jedoch aufgrund teils einseitiger, polemischer und problematischer Inhalte sowie Kooperationen mit Akteur*innen aus der sog. „extremen Online-Bubble” auffallen, in das Monitoring einbezogen werden. Gerade auch eine hybride Ausrichtung von Kanälen und Akteur*innen kann dazu beitragen, dass problematische Inhalte verharmlost, noch breiter geteilt und indirekt unterstützt sowie in ihrer (religiösen) Deutungshoheit bestärkt werden.
Inhaltliche Reaktionen können unter anderem mittels der Nutzung und dem Aufgreifen relevanter und aktuell von diesen Akteur*innen selbst genutzter „Hashtag-Trends” geschehen.
Auch ein Monitoring des Netzwerk-Verhaltens (z. B. Hashtag-Trends, Challenges, häufige Themen) und der Sehgewohnheiten Jugendlicher und junger User*innen kann sehr hilfreich sein, um passende Angebote für die Zielgruppe zu generieren und das Verständnis für sie nd ihre Themen zu gewährleisten. Hierbei haben sich insbesondere Kommentarspalten unter (nicht-)problematischen Islam-bezogenen Beiträgen und aktuellen Themen (z. B. Anschlag in Hanau, Black-Lives-Matter, Nahostkonflikt) als hilfreich erwiesen, um aufkommende Fragen, Interessen, Erfahrungen, Herausforderungen, Themen und Positionierungen unter Betrachtung gender-spezifischer Unterschiede und Gemeinsamkeiten aufzugreifen.
Ein solches Monitoring erfordert jedoch hohe zeitliche und personelle Ressourcen, die besonders bei kleinen Teams oft schwer bereitzustellen sind. Dies könnte durch einen noch nicht bestehenden regelmäßigen Monitoring-Austausch verschiedener Online-Präventionsprojekte und der Entwicklung automatisierter Monitoring-Programme erleichtert werden. Auch besteht die Gefahr von Stigmatisierung, daher sollte das Monitoring von in diesem Bereich erfahrenen Akteur*innen durchgeführt oder mit ihnen abgeglichen werden (z. B. modus | zad – Zentrum für angewandte Deradikalisierungsforschung). Es besteht ansonsten die Gefahr, dass man Personen/Accounts in internen Listen führt und sie aufgrund mangelnder Erfahrung, falschen Gruppierungen/Strömungen zuordnet und sie so stigmatisiert. Online-Lageberichte aus staatlichen Quellen können Wissenschaft und Praxis zwar grundsätzlich
unterstützen, jedoch werden sie von der Geschwindigkeit der Online-Entwicklungen oft überholt und können so den Anforderungen der Online-Präventionsarbeit nicht schnell genug entgegenkommen.
TikTok als Mikro-Frühwarnsystem
Die Social Media-Plattform TikTok ist eine vergleichsweise junge Plattform, mit über 700 Millionen aktiven Nutzer*innen, aber bereits das viertgrößte Soziale Netzwerk weltweit. Besonders die Altersverteilung gilt es hierbei im Blick zu behalten: Rund 69 Prozent aller Nutzer*innen sind zwischen 16 und 24 Jahren alt (Firsching 2020). Deutschland verzeichnet bei ca. 10,7 Millionen Nutzer*innen durchschnittlich 10 Aufrufe/Tag/Nutzer*in (ca. 50 Min./
Person) (Stokel-Walker 2020; Firsching 2020). 24 Prozent der deutschen Nutzer*innen sind unter 18 Jahre alt (Iqbal 2021). Somit liegt der Fokus von TikTok insgesamt stark auf der sogenannten Generation Z (Firsching 2020). Angezeigte Inhalte auf der App sind stark personalisiert und vom Nutzungs- und Sehverhalten der Nutzer*innen abhängig (z. B. Betrachtungsdauer, Interaktionen). So entstehen schnell Content-Bubbles, die Nutzer*innen mit weiteren ähnlichen Inhalten versehen. TikTok verzeichnet eine große Anzahl an problematischen Inhalten, die von Akteur*innen/Kanälen des rechten/rechtsextremen und islamistisch/salafistischen Spektrums veröffentlicht und sehr schnell an Nutzer*innen verbreitet werden (teils durch Symphatisant*in –
nen/Spiegelkanäle), ehe sie von der Plattform entfernt werden. Auf ihrer persönlichen Startseite werden Nutzer*innen auf ihr Sehverhalten abgestimmte Beiträge priorisiert angezeigt. Wenn sie
also zuvor schon problematische Inhalte rezipiert haben, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie beim Öffnen der App automatisch mit weiteren Inhalten dieser Art konfrontiert werden. So werden Inhalte für Nutzer*innen thematisch einseitig beschränkt und die Gefahr einer Eingliederung in eine „extreme Online-Bubble“ erhöht. Hier werden sie dann regelmäßig
mit Inhalten in Relation zu Verschwörungsmythen, Antisemitismus, Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, Gewalt, Demokratiefeindlichkeit, polarisierenden Bildern, problematischen Auslegungen/Positionen der Religion und religiöser Angstpädagogik ausgesetzt.
Um Antworten auf problematische Inhalte bzw. präventiv wirkende Inhalte auf der Plattform TikTok generieren zu können, sind ausreichende personelle, zeitliche und finanzielle Ressourcen notwendig, die in vielen kleineren Präventionsprojekten häufig nicht in einem ausreichenden
Maße vorhanden sind. Dennoch kann TikTok, bei kontinuierlichem Monitoring, als ein wichtiges Mikro-Frühwarnsystem dienen, um einerseits die Entwicklung „extremer Online-Bubbles“ zu dokumentieren und andererseits die Nähe zur Lebens- und Gedankenwelt (potenzieller) Zielgruppen zu erkennen und frühzeitig auf Entwicklungen, auch auf anderen Plattformen, reagieren zu können. Die gewonnenen Erkenntnisse können für praktische Offline-Umsetzungen, im Vergleich zu herkömmlichen wissenschaftlichen Berichten, von besonderem Vorteil sein. Vor allem aktuelle Ereignisse, Themen, aber auch Falschinformationen/Fake-News und Verschwörungsmythen werden auf TikTok in Echtzeit aufbereitet und „blitzartig“ verbreitet.
Influencer*innen als Kooperationspartner*innen?
Es ist davon auszugehen, dass Gegen- und alternative Narrative effektiver auf die Zielgruppe(n) wirken, wenn die Inhalte von sog. „informellen Akteur*innen“, sprich sozialen
Kontaktpersonen/Bezugspersonen aus dem nahen/direkten Umfeld vermittelt werden. Hierzu zählen vor allem Menschen aus dem eigenen Familien- und Freundeskreis, aber auch Menschen aus sozialen Aktionsradien der Person (Meines, 2018: S. 2).
Solche Peers können demnach vor allem die Funktion als Identifikationsfigur und Vorbild erfüllen, während Erwachsene wie z. B. Theolog*innen oder Imam*innen als (religiöse) Autoritäts-/Respektperson wahrgenommen werden. Meines (2018: 3) betont, dass Gegen- und alternative Narrative besser funktionieren würden, wenn sie neben „Fakten“ auch Emotionen über sog. „informelle Akteur*innen“ transportieren, um mit den Rezipient*innen eine „emotionale Verbindung“ aufzubauen.
Wichtig ist darüber hinaus, auf eine ausgeglichene Genderverteilung zu achten, sofern Mädchen*/Frauen* und Jungen*/Männer* in gleichem Ausmaß erreicht werden sollen. Islam-ist konnte auf diese Weise, nachdem die Follower*innen zu Beginn stark männlich dominiert waren, einen Ausgleich zwischen männlichen und weiblichen Abonnent*innen erreichen.
Auch Islam-ist setzt bei der Konzeption und Produktion von Content auf eine nachhaltige Kooperation mit Personen muslimischen Glaubens. Dazu zählen zum einen vor allem Online-Akteur*innen (z. B. Influencer*innen), die in den Sozialen Medien (vor allem Instagram) sehr aktiv sind und eigene Beiträge z. B. mit Bezug zu muslimischen und post-migrantischen Lebenswelten in Deutschland veröffentlichen. Zum anderen wird insbesondere bei Fragen zur Religion und Glaubenspraxis die Zusammenarbeit mit islamischen Theolog*innen und Islamwissenschaftler*innen angestrebt. Die Zusammenarbeit mit Influencer*innen bzw. populären Online-/Offline-Akteur*innen bringt viele Vorteile mit sich: diverse Identifikationsmöglichkeiten für Jugendliche und junge Erwachsene, eine vertrauenswürdige und authentische Außendarstellung und Wahrnehmung des Projekt-Kanals sowie die Erzielung einer höheren Reichweite und die Gewinnung neuer Abonnent*innen. Die Zusammenarbeit mit Personen aus muslimischen Communities ist empfehlenswert und produktiv, weil muslimische Perspektiven direkt in Formate integriert und stigmatisierungsfrei zurück in „die Community“
getragen werden können.
So viele Vorteile die Zusammenarbeit mit populären Online-Akteur*innen/Influencer*innen auch mit sich bringt, so elementar ist eine vorherige Auseinandersetzung mit Inhalten und Aussagen potentieller Kooperationspartner*innen. Damit ist vor allem eine Auseinander –
setzung mit den entsprechenden Netzwerken und den geäußerten inhaltlichen Positionen von Akteur*innen gemeint. Inhaltliche Positionen und Werte der Akteur*innen, mit denen (potenziell) kooperiert wird, können sich über die Zeit ändern. NGOs und Online-Präventions –
projekte sollten dies im Blick haben und, falls notwendig, mögliche oder bestehende Kooperationen neu bewerten.
Durch enge Kooperationen hat sich Islam-ist zu einer Art Knotenpunkt entwickelt, der die Kommunikation mit muslimischen Online-Communities mit präventiven Elementen und Aufgaben der Projektarbeit verbindet. So können präventive Gegen- und alternative Narrative und politische Bildung an die Zielgruppe getragen und nachhaltiger rezipiert werden.
Zusammenfassung und Ausblick
Anhand der Zusammenfassung von Möglichkeiten und Herausforderungen in der Online-Prävention am Beispiel von Islam-ist wird ersichtlich, dass vor allem die Bereitstellung zeitlicher, finanzieller und personeller Ressourcen eine essentielle Rolle bei der Konzeption und Durchführung des Online-Monitorings, der Nutzer*innen-Kommunikation sowie der Kooperation mit Influencer*innen und Online-Akteur*innen spielt. Dies gilt insbesondere für vielfältig aufgestellte Ansätze der Online-Präventionsarbeit. Ebenso hat sich ein Bedarf an nachhaltiger fachlicher Interaktion und Kommunikation mit Offline-Praktiker*innen als wichtig im Kontext der Erschließung von Good-Practice-Ansätzen erwiesen, da sowohl Off- als auch Online-Praktiker*innen von funktionierenden Ansätzen und Erfahrungen in der Arbeit mit den Zielgruppen profitieren können. Gerade hinsichtlich einer weiterhin stetig steigenden Relevanz Sozialer Medien in den Lebenswelten junger Menschen bei gleichzeitig kontinuierlich wachsenden Online-Angeboten extremer Akteur*innen, erweist sich eine Ausweitung der Präventionsangebote als dringend notwendig, um problematischen Inhalten nachhaltig und präventiv auch online begegnen zu können. Hier ist, neben einer weiteren Ausarbeitung inhaltlicher Angebote, vor allem auch die Ausweitung etwaiger Förderstrukturen gefragt, um
ganzheitliche Projektansätze in Bezug auf benötigte zeitliche, finanzielle und personelle Ressourcen umsetzen zu können. Hierzu besteht der Bedarf einer stärkeren Sensibilisierung zwischen Förderstrukturen/Entscheidungsträger*innen und Präventionsakteur*innen in Be-
zug auf die außerordentliche Bedeutung und Anerkennung von Online-Angeboten zur Prävention von Radikalisierungsprozessen.
Fußnoten:
1 Hierbei geht es vor allem um die Bereitstellung alternativer Narrative zu den (inhaltlichen) Angeboten demokratiefeindlicher Akteur*innen. Besonders gilt es hierbei, Themen aus den Lebenswelten junger Menschen aufzugreifen und weitergehend existierende alternative Sichtweisen aufzuzeigen, um die Handlungskompetenzen Jugendlicher zu fördern (Nordbruch, 2018: S.3).
2 Als hybride Kanäle werden Online-Inhalte und Kanäle bezeichnet, die nicht explizit und ausschließlich einem bestimmten (islamistischen) Spektrum, einer Denkrichtung oder Gruppierung zuzuordnen sind, sondern sich in einer inhaltlichen Mischzone fundamentalistischer, orthodoxer oder konservativer Inhalte befinden (Baaken, Hartwig &
Meyer 2020: S. 5).
3 http://islam-ist.de/
4 „Der Design Sprint ist eine spezielle Vorgehensweise zur Lösung von Problemstellungen, bei der ein Team fokussiert und unter strikter Zeitvorgabe mit einer Vielzahl von Tools arbeitet.“ (Poguntke 2018a)
5 „Unter Design Thinking wird eine spezielle Herangehensweise zur Bearbeitung komplexer Problemstellungen verstanden. Das zugrundeliegende Vorgehen orientiert sich an der Arbeit von Designern und Architekten. Design Thinking ist dabei zugleich eine Methode, ein Set an Prinzipien, eine spezielle Denkhaltung und ein Prozess mit einer Vielzahl von unterstützenden
Tools. Wesentliches Kennzeichen ist die fokussierte Anwenderorientierung.“ (Poguntke 18b).
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Die Autor*innen
Burcu Başdinkçi hat einen Bachelor in International Culture & Management sowei einen Master in Intercultural Conflict Management mit Fokus auf religiös begründetem Extremismus im Jugendalter. Von 2020 bis 2021 war sie bei Violence Prevention Network im Projekt Islam-ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Prävention Online tätig. Seither ist sie Koordinatorin im Projekt Echolot – Zivilgesellschaft gegen mafiöse Organisierte Kriminalität beim Institut für Neue Soziale Plastik (Berlin) e. V..
Marc Steinau war bis 2021 Mitarbeiter von Violence Prevention Network im Bereich Prävention Online.