#SiF | Gender-Ideologie

No to Gender – Yes to what exactly? Einblicke in die europäische Anti-Gender-Bewegung

Von Marie Wittenius (unter Mitarbeit von Katrin Lange)

„Rechtspopulistische und antifeministische Bewegungen, die gegen die Gleichstellung der Geschlechter und sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte (SRHR) mobilisieren, sind in den letzten Jahren europaweit erstarkt. Mit diesem Erstarken zeigt sich deutlich eine zunehmend transnational organisierte und finanzierte eigenständige Anti-Gender-Bewegung, die die Rechte von Frauen und LGBTIQ*-Personen sowie die Zivilgesellschaft angreift. Dies zeigt sich nicht nur auf national-staatlicher (und lokaler) Ebene, sondern auch auf europäischer Ebene, wo sich Bündnisse transnational organisieren und versuchen, grundlegende Werte der Europäischen Union zu untergraben und bereits bestehenden Konsens rückgängig zu machen. Die Anti-Gender-Bewegung greift verschiedentlich die Basis von Menschenrechten an, immer vereint unter dem gemeinsamen Feindbild der „Gender-Ideologie“.

Dieser Beitrag gibt eine Einführung in den Begriff „Gender-Ideologie“ sowie in die Entstehung und zentralen Argumentationslinien der Anti-Gender-Bewegung. Weiterhin wird das ambivalente Verhältnis der Bewegung zur Europäischen Union thematisiert und am Beispiel des Übereinkommens des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt (Istanbul-Konvention) illustriert, wie sich das Erstarken der Bewegung aktuell konkret zeigt.“


Marie Wittenius ist Politikwissenschaftlerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin der Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa. Im Rahmen ihrer Arbeit für die Beobachtungsstelle analysiert sie europäische Politik auf Ebene der Europäischen Union und des Europarats sowie aktuelle Entwicklungen in den jeweiligen Mitgliedstaaten. Sie beschäftigt sich dabei schwerpunktmäßig mit den Themen Antidiskriminierungspolitik und Gleichstellung der Geschlechter, insbesondere mit den Rechten von LGBTIQ*-Personen.

Der vollständige Artikel wurde im Newsletter N° 2/2021 der Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa unter dem Titel „No to Gender – Yes to what exactly? Einblicke in die europäische Anti-Gender-Bewegung“ erstveröffentlicht.